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Donnerstag, Juni 14, 2007

Zusammenfassung von Biancan Prietl

Ausarbeitung zum Zeitungsartikel
„How the web became a sexists’ paradise“[1] von Jessica Valenti

In diesem Beitrag führt Valenti, selbst Feministin und Opfer von sexistischen Übergriffen im Internet, die drastische Zunahme von „Akten“ der Frauenfeindlichkeit im World Wide Web aus. Während Männer wie Frauen „Online-Belästigungen“ ausgesetzt sind, ist doch eine vermehrte Bedrohung gegen weibliche Web-Benutzerinnen zu erkennen, die diese nicht selten um ihr Leben fürchten lässt.
Valenti berichtet eingangs von den Erfahrungen einer bekannten Software Programmiererin und Java Expertin, Kathy Sierra, die nach Todesdrohungen und Beschimpfungen auf ihrer Homepage, sowie bedrohenden und erniedrigenden Fotomontagen von ihr auf anderen Internetseiten, erzählt, sie habe Angst ihren Garten zu verlassen und öffentliche Reden absagte.
Sierra ist nicht alleine, sich mit solchen Attacken konfrontiert zu sehen. Todesdrohungen, Hassreden und Beschimpfungen gegenüber weiblichen Internetnutzerinnen verbreiten sich immer mehr, was im Gegensatz zur ursprünglichen Philosophie des Internets steht. Gleichsam utopisch klingt heute die Idee vom Internet als neuen, egalitären öffentlichen Raum, wo Männer wie Frauen, gleich ihrer Rasse und Sexualität, einander ohne Vorurteile begegnen können. Es sollte, laut Marwick, selbst postgraduierter Student in Kultur und Kommunikation, die Befreiung von den Körpern und den damit assoziierten Vorurteilen bringen.
Besonders bedenklich ist die breite Akzeptanz dieser Praktiken, während Belästigungen von Frauen auf der Straße beispielsweise als unangebracht verurteilt werden. Online scheint sexuelle Belästigung jedoch toleriert, sogar befürwortet zu werden, wenn man betrachtet, dass solche Attacken auf Frauen hunderte Besucher auf diese Internetseite locken. Marwick erklärt weiters, dass Menschen die Möglichkeit sehen eine Online-Umwelt zu schaffen um ihre rassistischen, homophoben und sexistischen Reden ausdrücken zu können, die in der Öffentlichkeit nicht mehr akzeptiert wären. Andere argumentieren, dass die größere Sichtbarkeit im Internet durch eigene Homepages oder Webspaces, dazu führt, dass Belästigungen im Netz erwartet und auch akzeptiert werden müssen. Gleichzeitig gibt es die Tendenz, die Opfer von Belästigungen selbst für schuldig zu erklären, vor allem wenn sie in der Öffentlichkeit stehen und sich dort präsentieren. Jedoch besagt eine Studie der Universität von Marylang, dass auch Frauen, die weder ein Foto noch ihren wahren Namen im Internet preisgeben, mit einer 25 Mal höheren Wahrscheinlichkeit Belästigungen ausgesetzt sind, sobald nur ihr Geschlecht aufscheint.
Valenti weist überdies darauf hin, dass auch die diskriminierenden Folgen von Online-Drohungen bedacht werden sollten, wenn diese Frauen von der Nutzung des Internets abhalten.
Mit Kampagnen wie „stop cyberbullying“ wehren sich Frauen gegen diese Anschläge und verlangen unbekümmerte Freiheit in öffentlichen Plätzen – so auch dem Internet.

[1] Vgl. Valenti, Jessica (2007): « How the web became a sexists’ paradise » , in: The Guardian, 6. April, 2007: http://www.guardian.co.uk/g2/story/0,,2051394,00.html [13.6.2007].

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